In der Arbeit untitled (strippings) interessiert mich die Flexibilisierung einzelner Bestandteile der Leinwand. Flexibilisierung umschreibt ein der Ökonomie entlehntes Konzept, das darauf abzielt Organisationsabläufe flexibler zu gestalten. Dieses Konzept übersetze ich in ästhetische Forschung und übertrage es auf die Leinwand. Einzelne Fäden werden gelöst, bleiben frei hängen, werden gekürzt oder neu vernäht. Freie Fäden bilden neue, drei dimensionale Strukturen, gekürzte geben den Blick frei auf die skelettartige Struktur des Keilrahmens oder die bloße Wand der Galerie. Vor dem Hintergrund der Flexibilisierung kann die Leinwand ihre Funktion als Trägermaterial für Malerei nur noch partiell erfüllen, gleichzeitig entstehen neue, autonome Strukturen.

Untitled (strippings)
Leinwand auf Keilrahmen
seit 2013